Eine Radtour nach Mildenberg

Inspiriert von Dietmar und seiner Randonneurdidier - Homepage:

 

Ich habe also am 5. September 17 an einem der letzten schönen Tage des „Sommers“ eine Radtour gestartet, ohne zu wissen, wohin. Ich wollte mal wieder sehen, wie weit ich komme.

Meistens treibt es mich in nördliche Richtung, und so war es auch diesmal wieder. In Liebenwalde musste ich mich entscheiden, ob ich in östliche Richtung zum Werbellinsee abbiege, was ich dann aber nicht gemacht habe.

Am Voßkanal von Liebenwalde nach Zehdenick entlang fährt es sich einfach einmalig. Links die Havel-Auen und rechts Wasser, da kommt im Sommer, wenn es denn mal heiß ist, richtig Freude auf.

Vor den Tonstichen von Mildenberg kann auch nach rechts abgebogen werden, wo es einen guten Imbisstand gibt, der von einem sehr engagierten Mann geführt wird. Hier passt auch das ganze Umfeld, auch mit einem kleinen Hafen ausgestattet! Leider liegt diese schöne Raststätte etwas im Abseits (ca. 300 m vom Radweg und nicht einzusehen).

Vor dem Ziegelleipark befindet sich auch auf der rechten Seite direkt am Weg auch noch mal ein Imbiss mit einem sehr guten Angebot. Leider hat der Imbiss nur zu eingeschränkten Zeiten auf.

Im Ziegelleipark selber ist der von Dietmar schon beschriebene Imbisswagen, schon immer mit sehr engagierten Mitarbeitern besetz. Früher war dort ein junger Mann (Michael), mit dem ich mich noch vor ca. 3 Jahren prima unterhalten konnte.

Hier nun kam wie aus dem Nichts ein weiterer Radfahrer aufgetaucht. Er gesellte sich zu mir, und er stellte sich mir als besagter Dietmar vor. Ich konnte kaum glauben, was ich von ihm alles über das Radfahren zu hören bekam - kam mir fast wie ein Radanfänger vor, und dabei dachte ich immer, dass ich schon Radsportverrückt mit meinen 8 Tkm pro Jahr bin. Zum Glück fragte ich nach seiner Homepage, notierte sie mir, machte auch noch ein Super-Foto (Danke für die Erlaubnis, Dietmar!). Dann fuhren wir weiter. Ich zur Hafenverwaltung, die dort auch noch ein sehr gutes Angebot bezüglich Getränke haben, aber auch tolle Souveniers.

Dietmar fuhr dann noch, wie sich später herausstellte, seine Runde durch die Schorfheide zurück zu sich nach Hause – einfach unglaublich.

Ich selber war dann froh, als ich so gegen 19 Uhr auch ohne weitere Umwege wieder bei mir Zuhause in Velten war. Total geschafft, aber auch mal wieder sehr glücklich.

 

Der Rote Teufel

Mein Ziel ist es ja ohnehin, Bekanntschaften zu schließen, oft schließe ich mich auch anderen Fahrern an, wenn sie denn ungefähr mein Tempo von ca. 30 km/h fahren. Über die abgehobenen, die nicht mal grüßen, brauchen wir an dieser Stelle nicht zu reden, oder solchen Fanatikern, die nur versuchen, an einem vorbei zu kommen, ohne eine Miene zu verziehen. Das ist mir mal auf der Strecke von Lehnitz nach Summt passiert. Die Strecke hat fast über die gesamtem 7 km eine miese leichte bis mittlere Steigung. Gegenwind war an diesem Tag natürlich auch noch da, und außerdem war es im Frühjahr auch noch dazu ziemlich kalt, ich hatte mich verspekuliert mit meiner Kleidung.

Im Rückspiegel sah ich einen kleinen roten Punkt, der relativ schnell größer wurde. Ich sah mich um und erkannte einen Rennfahrer. Er soll mich nicht einkriegen, beschloss ich, meinem Stahlross die Sporen gebend. Der Blick in den Spiegel allerdings machte mich trübsinnig, denn der rote Punkt nahm langsam Gestalt an. Ich war noch nicht in Form, die äußeren Bedingungen schlecht (s.o.). Deshalb beschloss ich, Freundschaft zu schließen, ließ den roten Teufel die letzten 10 m herankommen, drehte mich zu ihm hin, um das Wort an ihn zu richten, er aber zog wortlos an mir vorbei. So ein A…usgemachter Hirni – Reisende soll man nicht aufhalten.

 

Der Fliegende Holländer

Wenn ich das hier schreibe, fällt mir noch eine andere Geschichte mit einem Hochleistungs-Skater zwischen Wandlitz und Rahmersee ein, aber nein, dazu später mehr …..

Na gut, versprochen ist versprochen, es ist Samstagvormittag, das Wetter mies, und so sehe ich mich dazu gezwungen, den Informationsgehalt meiner HP weiter voranzutreiben (seht also immer mal wieder mit vorbei!😎).

Die Begebenheit liegt schon solange zurück - unfassbar, wo die Zeit geblieben ist! Ich hatte damals also mit meinem Tourenrad eine Fahrt zum Liebnitzsee unternommen bis zur Waldbadestelle am besagten See, welche früher die abgesperrte Sommer-Badestelle der benachbarten Waldsiedlung von Honecker und Co war. Hinzu ging es über Schmachtenhagen, Zehlendorf und Wandlitz. Zurück dann über Zühlsdorf, Summt und Pinnow.

Ich fuhr also so vor mich hin, als in weiter Ferne vor mir ein sich bewegender Schatten meine Aufmerksamkeit erregte. Wer oder was war das? Mühsam Gas gebend konnte ich mich annähern - ein Skater, stellte sich nach einiger Zeit heraus. Warum dauerte diese Erkenntnis so lange? Was hat ein Skater auf einer öffentlichen Landstraße zu suchen? Fest entschlossen, Erleuchtung zu erlangen, warf ich den Turbo an. Meine Pumpe war auf 180, als ich ungefähr hinter dem Sportler war, denn ein solcher war er zweifelsohne. Ein Riese weit über 1,90 m, hautenge schwarze Bekleidung, Tempo ca. 30 km/h, fast die gesamte Straßenbreite einnehmend mit seinen langen Skater-Schritten.

Ich kam ins Grübeln angesichts dieses offensichtlichen Hochleistungssportler, war etwas überfordert bzw. überwältigt. Außerdem begann ich zu schwitzen, war es bereits der Angstschweiß, denn die Frage aller Fragen war nun, und Ihr könnt es ja bereit erahnen: "Soll ich vorbeifahren??". 30 km/h war so ziemlich mein Höchsttempo damals. Aber Ihr ahnt es schon, geneigte Leser - natürlich habe ich mich vorbeigetankt und es bitter bereut, denn es ging für mich nicht mehr schneller, die Reserven waren aufgebraucht, und jedes Mal bei meinem Blick in den Rückspiegel war alles schwarz. Du kannst Dich nicht von einem Skater überholen lassen, flüsterten mir kleine Teufel ins Ohr, die Engel sangen dagegen: Gib auf, lass es sein ....wir sind Brüder dein (hab ich mal eben geklaut von Rammstein, aber so was passiert beim Schreiben, wenn ich in Fahrt komme).

Dann jedoch, nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde es wieder heller auf meinem Rückspiegel sowie meinem Gemüt. Beim Zurückschauen konnte ich erkennen, dass der sagenhafte Skater man - später nannte ich ihn den "Fliegenden Holländer" - abgedreht hatte, wahrscheinlich war seine Trainingsstrecke am Wendepunkt angekommen - was für ein Glück - Unfassbar. Ich fuhr also noch bis hinter die nächste Kurve, um mich dann in den Straßengraben zu werfen und zu weinen, vor Erschöpfung oder Glück oder beides weiß man heute nicht mehr so genau.

An der wunderbar idyllisch gelegenen Badeanstalt am Rahmersee konnte ich mich dann noch ein wenig erholen. Das war also die Geschichte...

Die folgenden Bilder sind zum Teil schon etwas älter (10 Jahre), aber dadurch ergibt sich natürlich auch ein gewisser Reiz!

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